Heutiges Highlight war defintiv das bekannte CRUZ DE FERRO (Eisenkreuz). Ein aus einem riesigen Steinhaufen ragendes und auf einem Baumstamm befestigtes Eisenkreuz, an dessen unterem Ende die Pilger (ihre mitgebrachten) Steine ablegen und sich somit von ihrer Seelenlast befreien. Ich habe tatsaechlich einen Pilger beobachtet, der sich mit einem ziegelsteingroszen Brocken abmuehte, um ihn auf die Anhoehe zu schaffen und dort niederzulegen…
Auch ich habe einen Stein dort abgelegt, allerdings – aus Gruenden des Gewichts – einen erst dort aufgehobenen… Angeblich eine schwer verpoehnte Tat, aber was solls? Ich weisz ja, was ich tagtaeglich fuer Lasten („Steine“) mit mir rumschleppe. Also kann ich mit reinem Gewissen dort ablegen, was ich erst kurz zuvor aufgehoben habe!
Wieder eine Lektion, die ich hier versuche zu lernen: Ueber jene Steine, die einem den Weg versperren oder die einem in den Weg gelegt werden, ueber die aergere man sich NICHT, ueber die steige man EINFACH drueber! Punkt!
Der Abstieg von den Montes de León war gar nicht so einfach, wie ich mir das gedacht habe. Einmal hat sich uns auf der Strasze ein angriffslustiges Schaf in den Weg gestellt, ein anderes Mal bin ich vor lauter Schreck mit einem 3-Meter-Satz einer ungefaehrlichen Raupe ausgewichen, weil ich nur im Augenwinkel gesehen habe, dass sich vor meinem Schuh etwas schlangenhaft bewegt… Das Schaf aber war tatsaechlich gemeingefaehrlich: Als es uns herannahen gesehen hat, hat es seinen abgekauten Grashalm Cowboy-like ausgespuckt und ist bloekend auf uns zugelaufen… Mit einer abrupten Wende nach rechts hat es sich aber dann von der Strasze wieder auf die Weide begeben… Doch kein Wolf im Schafspelz! Glueck gehabt! Aber Schmaeh ohne: Vor einigen Jahrhunderten wurden nicht wenige Pilger am Weg noch von hungrigen Woelfen angefallen.
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