Go West

(Sonntag)
Der Ausgangspunkt Havanna ermoeglicht mir, meine Fuehler auch noch ein bisschen in den westlichen Teil der Insel auszustrecken. Weil die Zeit draengt, buche ich der Einfachheit halber einen Tagesausflug nach Pinar dl Rio und Vinales.

Das Vinales-Tal ist ebenfalls ein Nationalpark und besticht vor allem durch seine Kalksteinfelsen und den zahlreichen Hoehlen darin. In eine dieser Hoehlen, in die „Cueva del Indio“, geht auch unsere Tour. Anfangs ein bisschen genervt von den vielen Touris dort, bin ich dann aber spaetestens bei der Bootsfahrt durch die weit verzweigten unterirdischen Gaenge und Fluesze schwer begeistert (A., wir muessen unbedingt in die Seegrotte Hinterbruehl!). Die Stalaktiten sind eindrucksvoll – und nass. Meine Kamera und ich nehmen begeistert auf, was sich auf der SD-Karte noch ausgeht. Fast verliere ich dadurch den Anschluss an meine Reisegruppe, denn ploetzlich finde ich mich unter lauter Franzosen wieder.

Voila!
Julio, unser Guide, allerdings macht mich ziemlich nassgetropft – ich komme unter einem mega Stalaktiten in der Warteschlange der Franzosen zum Stehen – ausfindig (ich warte sowie die Farnzosen auf das Boot, das unterirdisch durch die Hoehle kurvt) und sorgt dafuer, dass ich in der Reihe vorruecken kann, um mit meinen Leuten aus dem Bus gemeinsam in ein Schiffchen zu kommen. Merci, aehm, ich meine, Gracias.

Die Gegend rund im Pinar del Rio und Vinales (ca. 150 km von HAV entfernt) ist fuer ihre Tabakplantagen bekannt. Wir befinden uns in der dry season, und die Tabakblaetter trocknen in aller Ruhe vor sich hin, um bald als (Zigarrenfreunde aufgepasst!) bekannte Cohibas, Partagas‘ oder Montechristos genuesslich und geruhsam geraucht zu werden. Aus dieser Provinz kommen rund 80 Prozent des gesamten kubanischen Tabaks. Den Besuch in der Guavenlikoerfabrik haette man sich meiner Meinung nach sparen koennen, aber okay. Der Likoer trifft nicht unbedingt meinen Geschmack. Aber Geschmaecker sind ja bekanntlich verschieden. Wie auch immer.

Der Tag verlaueft ganz witzig. Ich treffe auf zwei junger Vorarlbergerinnen und drei deutsche Maedls, und die Unterhaltungen – endlich wieder auf Deutsch – sind ganz lustig. Ich bin mit Abstand die Braeunste von allen in der Runde und irgendwie auch ganz stolz drauf. Immerhin bin ich diejenige, die die meisten Stationen hier ueber die ganze Insel besucht hat – und mittlerweile sieht man das auch.

Der Eindruck, den ich gewonnen habe, wird zunehmend kompletter, dennoch bin ich sicher, nochmal ganz andere Gebiete, Doerfer und Staedtchen hier auf Kuba entdecken zu koennen, sollte mich nochmal eine mehrwoechige Reise hierher fuehren. Es geht also langsam in Richtung Fazit: Ich bin von der Landschaft, vom Flair und von der Atmosphaere Kubas schwer angetan.

 

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