Dialektgedichte

I HOB AN STEAN GRISSN

So reissd ma an Stean
im Winta in Wean!

Mi hodz heid aufzaahd,
und scho bin i glegn –
wia des basiad is,
des mechd i dazöhn:

Biag ei in’d Neistifd,
schau ned aum Bodn,
valia just des Gleichgwichd
– und des is ned glogn -,
moch an Spagod – Irre!,
des hobz no ned gsegn!-,
fliag üban Lenka grod vire
– und schuid woa da Regn!

A wengl zschnö draun,
guad, i gibs zua,
bin i bled ausgrutschd
auf ana Tramwayspua.

Kipp owa vom Sottl,
rutsch owa vom Tritt,
wirk wia r a Trottl –
a echt bodschata Ritt!

Den Spruch von da Seitn:
„Do hods ane gnädig!“,
hea i von Weitm,
und scho bin i grantig:
„Du Trutschn, du blede,
mi hods grod glegt,
des Radl is hinich
und liegt jetz im Dreck!“

Beim Aufsteh drahts mi,
kau nua mea scheangln,
siech des ned sportli[ch] –
im Gegnteu: Nua Steandln!

Jetzt wissts, wias woa
– und auf eigane Gfoa -,
samma uns ehrlich:
Schnöfoan is gferlich!

So reissd ma an Stean,
auf ana Strossn in Wean!

(vo mia)


VUA „WEAN“NOCHDN:

Aum Graunz brennd a Keazzn,
s’schneibd in ana Dua,
i hobs woam kuschlig
und griag goa ned gnua.

Im Bockroa gibz Käx,
(des (b)rennd oiso aa)
es wa ka Advänt,
waun des ned so waa.

(vo mia)