Ohrenweh…ojemine(h)

Es ist ja eigentlich genial, wozu der menschliche O(h)rganismus imstande ist. Oft aber ist er auch so genial, dass es schon weh tut. Schmerz ist immerhin die Sprache des Körpers: Der Körper kommuniziert dem Gehirn, seinem Navigationszentrum quasi, wenn ihm etwas weh tut und artikuliert auf diese Weise, dass man/frau (d.i. untenstehend vereinfacht formuliert: der Mensch) etwas gegen diesen Schmerz unternehmen muss.
Oft findet der Mensch sofort die richtige Anwendung, und der Schmerz verflüchtigt sich so schnell wie er auch aufgetaucht ist. Nicht immer aber macht es einem der Schmerz SOOO einfach.

Ich, zum Beispiel, habe heute Morgen die Information von meinem Körper erhalten, dass ich meine linke Ohrenregion, welche sich durch unglaubliche Schmerzen bemerkbar macht, mal näher unter die Lupe nehmen sollte. Ohrenweh ist wohl das aller aller Böseste und mit Sicherheit das Charakterloseste, womit ein Körper den Menschen konfrontieren kann. Dunkle, schlimme Erinnerungen werden wach, in denen meine Mutter Ohrentropfen auf einem Löffel glühend heiß erhitzte, um sie mir dann in den schmerzenden Gehörgang rinnen zu lassen. „Dann is‘ gleich gut!“ – Jaja, glaubt sie!

Der Ohrenschmerz war immer DER Schmerz, vor dem ich mich am meisten gefürchtet und vor dem ich am meisten Respekt gehabt habe, und heute, ausgerechnet heute, am 2. Februar 2007, in meinem 28. Lebensjahr sucht mich diese aus meiner Kinderzeit so verhasste Qual, erneut heim. Was also tue ich?
Ich setze meinen Verstand ein, und heize mit zittrigen Händen einen Löffel voll mit Ohrentropfen an, um mir diese umständlich – weil ohne fremde Hilfe – in das betroffene linke Ohr zu tröpfeln. AUHWEH AUWEH, mein OH-AU-R !!!
Tage später merke ich vermutlich, dass diese Aktion mein ganzes Ohr verklebt hat. Vermutlich hat sich eine Menge Ohrenschmalz neu gebildet, da es die Aufgabe dieser Körperzähigkeit ist, Staub, Schmutz, abgestorbene Hautzellen und Fremdmaterialien aus dem Ohr zu entfernen, wie Wikipedia erläutert. Mit Fremdmaterialien können nur diese Ohrentropfen gemeint sein, die durch den regelmäßigen (unsachgemäßen) Gebrauch von Wattestäbchen immer tiefer in die Ohrmuschel gedrückt wurden. So ist das Leben. Sobald das Ohrenschmalz wieder seine gelblich-bräunliche Farbe angenommen und der Schmerz w.o. gegeben hat, ist die Welt im O(h)rganismus wieder in Ordung. Mein Wort in Gottes OHR!

2 Kommentare


  1. Das ist ja grauenvoll – also erstens natürlich deine Schmerzen und dann auch der Teil mit dem Ohrenschmalz (bildlich gesprochen).

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  2. was für eine ausgesprochen ohrige form des exibitionismus. bravo.

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